Psalmen aus Qumran
Ich will dich, Herr, lobpreisen!
Denn du hast mich bestellt
Zum Ursprung vieler Bäche Im trockenen Land
Und hast mich zur Quelle in der Wüste gemacht
Und zum Wasserspender eines Gartens.
Du hast Wacholder, Buchsbaum und Zedern zusammen gepflanzt
zu deiner Herrlichkeit.
Und an verborgener Quelle
sind Lebensbäume versteckt
inmitten der anderen Bäume am Wasser.
Und ihre Aufgabe ist, Sprosse zu treiben,
damit der Garten ewig besteht.
Und ehe sie treiben, sollen sie Wurzeln schlagen
Und ihre Wurzeln zum Wasserlauf ausstrecken.
Und jeder lebendige Baum richtet seinen Wurzelstock
zum sprudelnden Wasser hin
Und dies wird zu Quelle für alle Zeit.
Und von seinen jungen Blättern
nähren sich alle Tiere des Waldes,
und über seine Wurzelarme gehen alle,
die des Weges kommen.
Und seine Zweige sind Nistplatz für alle Vögel.
Die Bäume am Wasser werden größer als er,
weil sie zusammen stehen.
Doch zum Flussbett hin
richten sie ihre Wurzeln nicht.
Der heilige Spross aber
Treibt Blüten hervor, so dass er nicht vergeht,
auch wenn er verborgen ist, missachtet und unerkannt.
Es bleibt sein Geheimnis,
wer er eigentlich ist.
Aber du, Gott, hast eine schützende Schale gebildet um seine Frucht
Durch geheimnisvolle wunderbare Mächte
Und durch heilige Engel
Und die blitzende Flamme,
damit niemand an die Quelle des Lebens gelangt
und wie die ewigen Bäume vom heiligen Wasser trinkt
und seine Früchte wachsen lässt
wie auch die Bäume des Himmels.
Denn wer so ausgeschlossen bleibt,
sieht ohne zu erkennen,
er macht Pläne, ohne dass er sich verlassen könnte
auf die lebendige Quelle.
Aber ich bin den Fluten reißender Flüsse ausgesetzt,
und sie haben ihren Schlamm auf mich geworfen.
Doch du, mein Gott, machst meine Worte
erquickend wie Regen am Morgen für alle, die durstig sind
und zu einer Quelle sprudelnden Wassers,
die nicht lügt.
Soll ich den Himmel aufschließen.
meine Worte versickern nicht.
Sondern werden zum mächtigen Wasser,
zu reißendem Strom und zu grenzenlosem Meer.
Plötzlich sprudelt hervor, was im Verborgenen war.
Aber durch mich
Hast du eine Quelle für sie aufgetan,
so dass die Bäche fließen.
Ich richte mich nach festem Plan und pflanze die Bäume je nach Sonnenstand, dass herrliche Zweige herauskommen.
Wenn ich mit meiner Hand Wassergräben für sie ziehe
Schlagen sie Wurzeln
In hartes Felsgestein
Und ihr Stamm steckt in der Erde und bleibt in der Sommerhitze kräftig.
Klaus Berger
Quell Verlag, Stuttgart 1994
Ziterert nach
1QH 8,1-39 Hebr. Text nach Lohse, Texte 128-130
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